Kempten. Der Kreisverband der Liberalen Frauen Kempten-Oberallgäu hat sich gemeinsam mit der FDP-Bundestagsabgeordneten Nicole Bauer ein Bild von der Arbeit des Kinderschutzbunds Kempten machen dürfen. Der Kinderschutzbund Kempten bietet viele wichtige Leistungen für Familien an. „Ob die offene und flexible Kinderbetreuung für Kinder von 1-3 Jahren, Elternkurse, Familienpatenschaften oder das Projekt MiKi für mehr Bildungschancen für Kinder: Wir versuchen Familien und Kinder mit unserem Angebot in ihren jeweiligen Situationen punktgenau und flexibel zu unterstützen“, so Geschäftsführerin Karin Bartelt. In Kempten fehlen laut Melanie Korthaus 400 KiTa- und Kindergartenplätze. „Wir bekommen täglich Anrufe von verzweifelten Eltern. Die Stadt hat uns aufgrund der angespannten Haushaltslage den Zuschuss nun nochmals deutlich reduziert. Das bedeutet, dass unsere wertvolle Arbeit noch mehr von Spenden abhängig ist als zuvor.

Das Präventionsprojekt „Starke Eltern, starke Kinder“ beispielsweise können wir leider gar nicht mehr anbieten“, so die Geschäftsführerin. Nicole Bauer, frauenpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion aus Landshut, bekräftigt, dass ein starkes Land starke Familien und starke Kinder brauche. Gelder in Prävention seien hier gut angelegt. „Wir müssen begreifen, dass Familienpolitik nicht nur Sozialpolitik, sondern Wirtschaftspolitik ist. Wir brauchen eine Wirtschaftswende und diese gelingt uns nur mit einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf und einer qualitativ guten frühkindlichen Bildung, durch die Kinder ihre Chancen verwirklichen können und Eltern ihre Arbeitszeit nicht aufgrund fehlender Betreuungsplätze reduzieren müssen.“

Kerstin Huneke, Vorstandsmitglied und Familienanwältin, bekräftigt aus der Arbeit mit den Familien, dass vor allem Frauen in den Blick der Diskussion genommen werden müssen. „Frauen haben oftmals keine Lobby.  Sie leisten in unserer Gesellschaft noch immer die Mehrzahl der Care-Arbeit, wenn sie dann noch einem Beruf nachgehen, haben sie schlichtweg keine Zeit und keine Kraft mehr, für strukturelle Änderungen politisch einzustehen.“ Die Teilnehmerinnen waren sich einig: Flexible Kinderbetreuungs- und Unterstützungsmöglichkeiten sind unerlässlich für mehr Gleichstellung in unserer Gesellschaft und bessere Chancen für unsere Kinder.