Nicole Bauer, Bundestagsabgeordnete für den Landkreis Landshut und Mitglied im Wirtschaftsausschuss, spricht sich auch angesichts der vorläufigen Abschaltung weiterhin für eine Laufzeitverlängerung der verbleibenden Kernkraftwerke aus.

Landkreis Landshut – Ohu/Essenbach. Wenngleich am 15. April der vorerst letzte Tag des aktiven Betriebs im Kernkraftwerk Isar 2 anbricht, hat die Bundestagsabgeordnete Nicole Bauer die Hoffnung auf einen Weiterbetrieb noch nicht aufgegeben. Mit Blick auf die andauernden Schwierigkeiten beim Ausbau von alternativen Energieträgern und der Unsicherheit über Energielieferungen aus dem Ausland sei dies für den Wirtschaftsstandort Bayern unabdingbar.

„Ich halte die jetzige Abschaltung von Isar 2 für einen Fehler. Aktuell sind wir im Ausbau der Übertragungsnetze und in der Genehmigung neuer Kraftwerke zu langsam, als dass wir auf diese Kapazitäten verzichten könnten. Wir müssen uns dringend mit der Option beschäftigen, neue Brennelemente zu bestellen und die noch existierenden Kernkraftwerke weiterlaufen zu lassen. In den kommenden Monaten werden im Kraftwerk in allen Bereichen technische Überprüfungen durchgeführt, um im Herbst mit dem Rückbau starten zu können. Ich fordere: Nutzen wir diese Zeit besser, um eine neue Zulassung für die kommenden 3 bis 5 Jahre sicherzustellen. Denn nicht nur Bayern, sondern ganz Deutschland wird in den kommenden Jahren auf Kernenergie angewiesen sein. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche”, so die Bundestagsabgeordnete Bauer.

Deutschland benötigt über das Jahr hinweg immer wieder auf Energieimporte zum Ausgleich von Verbrauchsspitzen. 2022 wurden insgesamt 35,7 Terrawattstunden Strom aus dem Ausland importiert. Nicht selten kommt dabei die Energie aus Kernkraftwerken, denn außer Deutschland setzen so gut wie alle europäischen Nachbarn weiterhin auf diese Energiequelle. Außerdem werden in diesen verbrauchsintensiven Phasen regelmäßig Gaskraftwerke hochgefahren, die aufgrund der aktuellen Situation der mit Abstand teuerste Energieproduzent sind. Um in diesen Phasen weniger abhängig von Energieimporten zu sein und Preisspitzen zu vermeiden, sollen die verbliebenen Kernkraftwerke nach dem Willen der Bundestagsabgeordneten Bauer noch einmal neue Brennelemente bekommen.

Deshalb beschloss die FDP-Niederbayern bereits im Frühjahr 2022 auf ihrem Bezirksparteitag eine Laufzeitverlängerung von mindestens drei bis fünf Jahren. Bereits damals betonte Bauer, dass Deutschland aufgrund des Krieges in der Ukraine, der drohenden Versorgungslage im Hinblick auf Wärme sowie Energie und den Verfehlungen der letzten Jahre ein Umdenken in der politischen Ausrichtung in der Energiepolitik braucht: „Versorgungssicherheit, Verfügbarkeit und Bezahlbarkeit muss im Vordergrund stehen – für unsere Bürgerinnen und Bürger sowie für unseren Industriestandort Bayern.“