Kumhausen. Nachdem die FDP in den vergangenen Tagen Ortsverbände in Bruckberg und Ergoldsbach gegründet hatte, war es am Sonntagabend auch in Kumhausen soweit. Unter der Leitung der Bun-destagsabgeordneten Nicole Bauer gründete sich der Kumhausener FDP-Ortsverband. Alle Ämter konnten einstimmig besetzt werden. „Ich freue mich sehr, dass wir hier Frauen und Männer haben, die sich aktiv in die Politik einbringen wollen“, betonte die Politikerin.

Momentan gehe man durch turbulente Zeiten, in denen es viel Populismus gebe. Die Mitte fehle ein bisschen, konstatierte Bauer. „Es gibt viel Platz auf der Autobahn, die mittlere Fahrspur ist frei – für eine freie Fahrt in die Rathäuser“, sagte die 32-Jährige aus Velden. Die FDP hat in Kumhausen aktuell acht Mitglieder. Dies sei ein guter Anfang, dürfe aber nicht das Endstadium bleiben, ergänzte die Bundestagsabgeordnete. Im Wahlausschuss wurde Nicole Bauer von Toni Deller, langjährigem Kreisrat, sowie Michael Deller, Bezirksrat und Marktgemeinderat in Ergolding, unterstützt. „Wir machen zeitgemäße Politik im ländlichen Raum“, betonte Mi-chael Deller. In seiner Altersgruppe gebe es viele, die jammern, sagte der 27-Jährige. Und genau diese Altersgruppe ströme der FDP zu, denn„sie sehen, da passiert was.“

Die Ortsverbände vermitteln aus seiner Sicht eine wichtige Kernbotschaft: „Es gibt einen Ansprechpartner vor Ort.“ Und das sei gut so, denn er wisse aus eigener Erfahrung, es ist nicht leicht, als Einzelner zu starten. Der Kreistag hat momentan 60, zukünftig 70 Abgeordnete. Gerade für die kleineren Parteien sei es nicht leicht, genügend Mitglieder zu finden, die sich dafür zur Wahl stellen, sagte Kreisrat Toni Deller in seinem Grußwort. Im weiteren Verlauf kritisierte er den Bau des neuen Landratsamtes, von dem seiner Ansicht nach heute noch niemand sagen könne, was es kostet. „Brauchen wir einen neuen Sitzungssaal, nachdem in Achdorf vor wenigen Jahren bereits einer gebaut wurde“, stellte der erfahrene Kommunalpolitiker in den Raum. Aus seiner Sicht gebe es deutlich wichtigere Projekte als ein neues Landratsamt. Aber „früher haben sie sich Schlösser gebaut, heute bauen sie Ämter“, so Deller. Deshalb sei es um so wichtiger, dass die FDP gut besetzt sei. Für ihn sind dies Gründe genug, „auch in seinem Alter“ noch für den Kreistag zu kandidieren.

In vier Wahlgängen wurden die Posten des neuen Ortsverbandes besetzt. Zur Vorsitzenden wurde Terri Malon gewählt. Man sei entweder links außen oder rechts außen. Ihr fehle die Mitte, begründete die selbständige Unternehmerin ihre Entscheidung in die Politik zu gehen. „In Kumhausen gibt es nur eine Meinung und die unterschreiben alle“, konstatierte die neugewählte Vorsitzende. Stellvertreter wurde Lorenz Petermaier, ebenfalls selbständiger Unternehmer und Familienvater. Sein Ziel sei es, „gemeinsam für die Bürger zu arbeiten“. Er ist bereits seit sechs Jahren Mitglied des Gemeinderates und orientiert sich nun parteipolitisch neu. Zur Schriftführerin wurde Martina Weber, Inhaberin eines Preisenberger Nagelstudios, gewählt. Sie ist seit  mehr als 20 Jahren selbständig und wählt nach eigener Aussage beinah genauso lange die FDP. Als Beisitzer fungieren künftig Anna und Alexander Weber, 19 und 42 Jahre alt. Anna Weber besucht die Fachoberschule in Schönbrunn, während Alexander Weber lange selbständig war, mittlerweile jedoch im Angestelltenverhältnis. Als österreichischer Staatsbürger habe er schon immer die FDP gewählt und sich lange gewundert, wieso es in Kumhausen diese Partei nicht gab.„Wir haben schon eine Ideenliste zusammengestellt“, sagte die neue Ortsverbandsvorsitzende Terri Malon, „es gibt viel zu tun.”

(Quelle: Landshuter Zeitung)