Bienen- und Insektensterben

Bienen und eine Vielzahl weiterer Insekten sind ein unersetzlicher, äußerst wich-tiger Teil des Bestäuberspektrums. Sie sorgen für das Überleben, da sie für die Fortpflanzung und den Fruchtertrag vieler Bäume, Gräser und Feldfrüchte von allergrößter Bedeutung sind. Durch Bienen wird das biologische Gleichgewicht hergestellt. Die Resilienz des Ökosystems ist aber immer mehr in Gefahr, wenn sich die Wildbienenpopulationen künftig stark verringern sollte und weitere Ar-ten in der Rote Artenschutzliste als (stark) gefährdet klassifiziert werden (European Red List of Bees, Ana Nieto et al.).

Kleine Anfrage (Drucksache 19/3727, vom 05.07.2018)

Wir fragen die Bundesregierung:

1. Hat die Bundesregierung darüber Kenntnisse, ob es ein nationales oder regionales Bienen- und Insektenmonitoring mit standardisierten Kartierungen gibt? Falls ja, welche (bitte Liste beifügen)? Wenn es Monitoring und Untersuchungen gibt, unterstützt die Bundesregie-rung diese?

2. Gibt es dem Wissen der Bundesregierung nach Anreize für Waldbesitzer, bienenfreundlichere Wälder (z. B. zeitlich versetzt blühende Baumarten) zu unterhalten? Wenn ja, wie gestalten sich diese?

3. Wird sich die Bundesregierung auf EU-Ebene dafür einsetzen, den Zwischenfruchtanbau mittels bienenfreundlicher Saatmischungen im Rahmen der Eco-Schemes, die das Greening künftig ablösen sollen, besonders zu fördern?

4. Gibt es nach Kenntnisstand der Bundesregierung Förderprogramme und Möglichkeiten für Landwirte, die einzelnen Greeningmaßnahmen wie Blüh-streifen mit bienenfreundlichen Saatmischungen und Zwischenfruchtanbau förderwirksam zu kombinieren? Wenn ja, welche? Gibt es weitere Konzepte zur Verbesserung der Nahrungsquellen für Bienen, und welche sind das (bitte auflisten)? Ist es seitens der Bundesregierung geplant, das „FRANZ-Projekt“ auszu-bauen? Sollen weitere Anreize für Landwirte geschaffen werden, um einzelne Bio-diversitätsmaßnahmen wie z. B. blühende Untersaaten durchzuführen? Wenn ja, welche?

5. Welche Maßnahmen plant die Bundesregierung, um Stilllegungsflächen wieder zu reaktivieren?

6. Sind seitens der Bundesregierung Initiativen geplant, die Versiegelung von Flächen um öffentliche Gebäude zu reduzieren und zu begrünen? Wenn ja, welche?

7. Welche Anreize sind seitens der Bundesregierung für Eigentümer von neu-gebauten Einfamilienhäusern geplant, um ihre Gärten bienen- und insekten-freundlicher zu gestalten?

8. Welche Ökosystemleistungen erbringen Wildbienen nach Kenntnis der Bundesregierung, und wie hoch schätzt die Bundesregierung den ökonomischen Wert dieser Leistungen ein?

9. Ist der Bundesregierung bekannt, in welchem Ausmaß hierzulande Wanderimkerschaft betrieben wird bzw. wie viele Völker auf diese Weise eingesetzt werden (bitte die Daten auflisten)?

10. Sind der Bundesregierung Bestimmungen bekannt, welche Wanderimkerschaft erschweren bzw. verbieten? Wenn ja, welche und warum?

11. Hält die Bundesregierung ein Monitoring gefährdeter Wildbienen über die Rote Artenliste, die alle zehn Jahre aktualisiert wird, für ausreichend? Wenn ja, warum?

12. Welche nationale Hygienestrategie gibt es nach Wissen der Bundesregie-rung, um den Import von Krankheiten oder Parasiten in einheimische Bienenvölker zu vermeiden?

13. Weiß die Bundesregierung, ob Krankheiten und Parasiten der Honigbiene wie z. B. die Varroa-Milbe auch auf Wildbienen übertragbar sind?

14.Verfolgt die Bundesregierung eine nationale Bekämpfungsstrategie gegen die Varroa-Milbe? Falls ja, welche?

Hier sind die Originalschriftstücke zum Download

Kleine Anfrage-193161-Bienen- und Insektensterben

Antwort-193161-Bienen- und Insektensterben