Kürzlich stattete die FDP-Bundestagsabgeordnete Nicole Bauer dem Familienbetrieb Antholzer einen Besuch ab. Die Firma ist ein Komplett-Anbieter für Corporate Fashion und stattet mit ihren rund 22 Mitarbeitern andere Firmen vollständig mit Arbeitskleidung sowie Hemden wie auch Werbeartikeln inklusive Veredelung durch Stick oder Druck aus.

In der aktuellen Corona-Krise reagierte das Unternehmen sofort und baute binnen einer Woche die Produktion von Mund-Nasen-Masken auf. Auch dank einiger Leihgaben aus der Bevölkerung, in Form von Nähmaschinen, konnten die alten Arbeitsplätze gesichert und sogar neue geschaffen werden.

„Aktuell sind wir mit unserem Zweischichtbetrieb in der Lage, rund 4.000 Masken pro Tag zu produzieren. Mehr geht aufgrund der Zuverdienstgrenze leider nicht“, erklärte Gabriele Antholzer, Inhaberin der Firma. Viele Näherinnen seien aktuell bei anderen Unternehmen in Kurzarbeit und stünden nur an zwei Tagen in der Woche für die Produktion der Masken zur Verfügung.

Bauer lobte den Einsatz der Firma und die nachhaltige Produktion der Masken. „Die Zuverdienstgrenze muss zumindest zeitweise ausgesetzt werden. Nicht nur die Grundversorgung mit Lebensmitteln muss sichergestellt sein, sondern auch die der lokalen Betriebe und Bevölkerung mit Schutzartikeln“, bekräftigte die Abgeordnete, die unter anderem in Berlin im Wirtschaftsausschuss sitzt. Zudem sprach Bauer sich für eine gerechte Verteilung von für die Produktion benötigter Rohstoffe wie Vlies und Stoffen aus. „Bei der zentralen Beschaffung werden aktuell einige Firmen, die ihren Beitrag zu mehr Schutzartikeln leisten könnten, zum Teil übergangen. Das muss sich schleunigst ändern.“

Auch die Firma Antholzer kennt das Problem. „Die Rohstoffe sind natürlich sehr gefragt und es ist immer wieder eine Herausforderung, ausreichend zu bekommen, um produzieren zu können. Bisher hat das aber immer gut geklappt“, so die Aussage der Antholzers. Das Unternehmen lässt seine Masken derzeit beim Textilinstitut Hohenstein zertifizieren und weitet die Produktion der Mund-Nasen-Masken aus. Bauer sprach sich dabei für eine Beschleunigung der Zertifizierung aus. Denn aktuell liege diese bei mehr als drei Wochen. Wir werden in den nächsten Wochen noch viele Schutzmasken für den Katastrophenschutz sowie in unserer Bevölkerung benötigen.

So hatten sich am vergangenen Mittwoch Bund und Länder im Kampf gegen das Coronavirus darauf verständigt, das Tragen von Alltagsmasken im öffentlichen Nahverkehr und im Einzelhandel „dringend“ zu empfehlen. „Eine Schutzausrüstung sollte nicht ausschließlich aus dem Ausland importiert werden, sondern auch in Deutschland produziert werden“, warnte Bauer zum Ende des Gesprächs.