Bildtext: (v.l.) Gemeinderat Michael Deller (FDP), Nicole Bauer MdB und Vorstand des Ergomars Ludwig Baumannim Freibad des Ergomar.

Ergolding. 500 Menschen pro Tag dürfen wieder zum Schwimmen und Baden ins Freibad des Ergomars in Ergolding kommen. Wie genau die Abläufe  und die aktuelle Situation des Schwimmbads aussehen, erklärte der Ergmar-Vorstand Ludwig Baumann kürzlich der niederbayerischen FDP-Bundestagsabgeordneten und Kreisvorsitzenden der FDP Landshut-Land Nicole Bauer und dem Ergoldinger Gemeinderat Michael Deller vor Ort.

Zunächst führte Baumann die beiden Politiker durch das aktuell noch geschlossene Hallenbad. Dort finden vor einer erneuten Öffnung noch einige letzte bauliche Maßnahmen statt.

„Die Schwierigkeit für alle Schwimmbäder war und ist, dass nicht vom einen auf den anderen Tag geöffnet werden kann“, erklärt Baumann. Es brauche mindestens 14 Tage Vorlaufzeit, denn diese Zeit wird für eine Probenentnahme des Wassers benötigt, um eine hohe Wasserqualität sicherstellen zu können.

Auf die Nachfrage der Bundestagsabgeordneten und des Gemeinderats, ob die Öffnung nach dem Lockdown zögerlich war, antwortet Baumann, dass die Stammgäste sehr bald wieder ins Schwimmbad gekommen seien. Ein großer Vorteil war dabei das von Beginn an entwickelte Hygienekonzept, das von den Badegästen gut angenommen werde.

Über eine vorherige Online Registrierung melden sich die Besucher an und kommen dann mit ihrem Ticket zum Check-In an der Kasse. Anhand des digitalen Kassensystems können so die Aufenthaltszeiten der einzelnen Personen nachverfolgt werden.

„Wir waren unseren Gästen die Öffnung nach so langer Zeit schuldig. Vor allem auch Schulen, Kindergärten und viele Familien aus dem Landkreis kommen für Schwimmkurse wieder ins Bad“, ergänzt Baumann. Die Bundestagsabgeordnete findet, dass der Vorsitzende damit einen besonders wichtigen Punkt anspricht. „Das Schwimmbad und Schwimmsportgemeinschaften spielen eine wichtige Rolle im Bildungsauftrag. Denn Schwimmen ist nicht nur ein Spitzensport, sondern besonders wichtig als Fähigkeit zur Selbsthilfe und Hilfe anderer in Notsituationen. Zugleich ist Schwimmen als Grundfertigkeit generell eine Gesundheitsfördernde Betätigung mit positiven Auswirkungen auf Gelenke, Muskeln und das Herz-Kreislauf-System. Auf Bundesebene werden die notwendigen Schritte bezüglich Schwimmkompetenzen gemeinsam mit den Ländern diskutiert, da diese viel flächendeckender angeboten werden müssen. Vor allem durch die monatelangen Schließungen werden die Auswirkungen noch beunruhigender“, so Bauer. Erst kürzlich hatte die Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP-Fraktion sehr forsch geantwortet, aufgrund der Pandemie wäre kein Rückstau zu erwarten und schließlich könne auch nach der Pandemie Schwimmen erlernt werden (DS19/30687).

Bauer zeigte sich über diese Antwort sehr entsetzt. Aus ihrer Sicht dürfe ein so bedeutendes Thema für viele Kinder und Familien nicht ohne weiteres auf nach der Pandemie geschoben werden. Aus einigen Gesprächen mit Eltern weiß die Bundestagsabgeordnete, dass die Nachfrage nach Schwimmkursen nicht kleiner werde und die Familien sehnlichst darauf warten, dass ihre Kinder wieder Kurse besuchen können.

Aus finanzieller Sicht hat das Ergomar einige Einbußen und auch unter normalen Umständen gibt es finanzielle Defizite im Schwimmbad. Da das Ergomar ein kommunales Bad ist, trägt diese der Markt Ergolding. Dazu komme aktuell die Tatsache, dass das Schwimmbad als Kommunalunternehmen bei den Zahlungen der Überbrückungshilfen nicht berücksichtigt werde. Michael Deller findet es schade, dass über das Ergomar oft nur im politischen Kontext und über die Defizite gesprochen werde. „Über bestehende Infrastruktur wird immer erst diskutiert, wenn sie plötzlich fehlt. So sieht man erst durch die Pandemie, was gesellschaftlich durch die Schließungen alles verloren ging“, so der FDP-Gemeinderat Deller.

Von größter Bedeutung seien dem Vorstand des Ergomars schon vor und auch jetzt mit der Pandemie die Sauberkeit, die Hygiene und der Schutz der Besucher im Schwimmbad. „Vor allem ist es nun wichtig, dass die aktuelle Methode von der Regierung bei einer Verschlechterung der Lage nicht weiter angewandt wird, damit solche Einrichtungen mit schlüssigen Hygienekonzepten wie die Schwimmbäder nicht mehr geschlossen werden müssen“, so Bauer abschließend.