Was die entscheidenden und bewegenden Themen für den Landkreis Landshut mit Blick auf die Bundestagswahl im September sind, besprach Landrat Peter Dreier kürzlich in einem Treffen mit der niederbayerischen FDP-Bundestagsabgeordneten Nicole Bauer. Seit 2017 treffen sich die beiden regelmäßig, um die Region vorwärts zu bringen und auf die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger einzugehen.

Dreier beschreibt, dass die Ausgaben für soziale Jugendhilfe „davon galoppieren“ und dabei, genauso wie in der Ganztagsbetreuung in Grundschulen mehr Unterstützung des Bundes benötigt wird. Die Personalbeschaffung und die steigenden Kosten blieben am Ende an den Kommunen hängen.

Ein weiterer großer Punkt und eine Herausforderung, die damit einhergehe, ist der Bürokratismus, der nicht geringer werde. „Der Aufwand wird immer größer, raubt unwahrscheinlich viel Energie und die Kommunen werden immer stärker herausgefordert, dafür das nötige Personal zu beschaffen“, merkt Dreier an.

Den Personalmangel spüre man auch in den Erzieher- und Care-Berufen und Wartelisten für Kita- und Kindergartenplätze werden immer länger. „Die Regierung hat die Fachkräfteoffensive eingestellt, aber gerade bei den Care-Berufen müssen wir dringend darüber nachdenken, wie in Zukunft die Bezahlung und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gestaltet werden können“, so die Bundestagsabgeordnete, die im Ausschuss für Familie, Frauen, Senioren und Jugend für die FDP zuständig ist.

Ein weiteres relevantes Thema für den Landkreis Landshut ist der Erhalt und die Stärkung der kleineren Krankenhäuser. „Sollten durch eine Reform andere Strukturen geschaffen werden, gibt es bald kaum bis keine kleinen Krankenhäuser mehr, doch gerade in der Pandemie haben wir gesehen, wie wichtig sie sind. Eine Uniklinik allein kann auch außerhalb der Pandemie nicht alle Patienten allein schultern“, stellt Dreier fest. Als Beispiel aus dem Landkreis nennt er dafür das Vilsbiburger Krankenhaus, das mit seinen rund 200 Betten zwar verhältnismäßig klein sei, jedoch habe es in der Krise das Landshuter Klinikum und das Achdorfer Krankenhaus entlasten und unterstützen können. Nicole Bauer ist ebenfalls der Meinung, dass eine Krankenhausstruktur im ländlichen Raum und nicht nur in den Großstädten und Ballungszentren unabdingbar sei.

Abschließend sind sich die beiden Politiker einig, dass es für einen erneuten Aufschwung der Wirtschaft und des Lebens in der Region Landshut wichtig sei, dass der finanzielle, personelle und bürokratische Aufwand im Land verringert werden müsse. „In vielen Bereichen müssen wir Dinge pragmatischer angehen, um effizientere und einfachere Lösungen zu finden“, so Bauer.