Landshut – Die FDP-Bundestagsabgeordnete und frauenpolitische Sprecherin ihrer Fraktion, Nicole Bauer, hat vor kurzem die Frauenhäuser der CARITAS und AWO Landshut besucht. An beide Einrichtungen konnte sie Spenden im Wert von je 500 Euro überreichen. Mit den Leiterinnen der Landshuter Frauenhäuser, Gabi Unverdorben und Angelika Hirsch, unterhielt sich Bauer über Herausforderungen in der Corona-Krise, Präventionsbemühungen und das Modellprojekt “Second Stage”.

Das Projekt bietet Frauen eine Übergangswohnung im Stadtgebiet, wenn sie einmal nicht mehr auf den Schutz des Frauenhauses angewiesen sind. „Die Wohnung ist dann nicht mehr nur Rückzugsort für Schutzbedürftige, sondern endlich wieder ein Ort der Begegnung, an dem die Frauen selbstbestimmt leben können!“, so Unverdorben. Bauer begrüßte die positiven Erfahrungen und möchte sich für den Erhalt des „Second Stage“-Projekts einsetzen. Es sei wichtig, den Übergang zurück in die Gesellschaft so weich wie möglich zu gestalten. Leider sei die Rückkehr in die Gesellschaft in Zeiten der Kontaktverbote besonders schwer, wie Hirsch anmerkte. Das Frauenhaus erhalte in der Pandemie nicht nur erhöhte Neuanfragen, sondern auch erhöhte Beratungsanfrgagen von ehemals untergebrachten Frauen, denen aufgrund von Einsamkeit und Verfall des sozialen Umfeldes, die Rückkehr in das soziale Leben schwerfällt.

In Sachen Prävention unterhielt sich die Runde über eine Vielzahl von neuen Strategien und Einsatzmöglichkeiten. „Dem Thema häusliche Gewalt muss gesamtgesellschaftlich stärker begegnet werden!“, so Bauer. Sie wolle unter anderem, dass eine regelmäßige Abfrage beim Frauenarzt eingeführt werde, um Fälle von häuslicher Gewalt effektiver zu identifizieren. Unverdorben fügte hinzu: „Genauso brauchen auch Erzieherinnen und Erzieher, Polizisten und Lehrer Schulungen für den Umgang mit häuslicher Gewalt! Eine Kindergärtnerin muss wissen, wie sie damit umzugehen hat, wenn ein Kind von Misshandlung der Mutter erzählt, oder wenn der missbrauchende Elternteil, gegen den Willen des anderen, das Kind abholt.“

Bauer bekräftigte ihre Unterstützung für die Frauenhäuser. So fordert sie in einem Antrag an die Bundesregierung, betroffene Menschen auch kurzfristig in Schutzeinrichtungen unterzubringen. Diese sollen stärker finanziell unterstützt und die Anzahl der Plätze mittelfristig ausgebaut werden. Weiterhin soll das Angebot einer Online-Beratung verlässlicher und verfügbarer werden. Die Digitalisierung soll genutzt werden, um die Angebote der Beratungsstellen zu stärken und flächendeckende Präventionsarbeit leisten zu können.