Der Anteil der weiblichen Studienanfängerinnen in den MINT-Fächern ist in den letzten 10 Jahren von 30,8% auf 34,5% deutlich gestiegen. Das sind hervorragende Nachrichten! Eine aktuelle McKinsey-Studie zeigt jedoch, dass in Deutschland der Frauenanteil in MINT Studienfächern insgesamt weiterhin im europäischen Vergleich außergewöhnlich gering ist. Angesichts des eklatanten, prognostizierten Fachkräftemangels von zwischen 1,5 – 4 Millionen Arbeitskräften im Technologieumfeld bis 2027 in Europa wäre ein höherer Frauenanteil in der Technologiebranche eine wichtige Lösung und ein unausgeschöpftes Potential zur Stärkung der Innovationsfähigkeit Deutschlands und Europas. Um mehr Frauen für MINT-Studienfächer und als Fachkräfte für den Technologiesektor zu gewinnen, müssen wir die MINT-Berufsorientierung bei Mädchen stärken, Unternehmen müssen Frauen im Technologiebereich besser fördern und durch flexiblere Arbeitsmodelle und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf langfristiger an sich binden.
Das Potential der Frauen darf in dem, für unser Land so wichtigen Innovations- und Technologiesektor nicht länger vernachlässigt und unterschätzt werden. Der MINT Aktionsplan des Bundesbildungsministeriums und die Frauenförderung in der Start-up Strategie der Bundesregierung sind wichtige Schritte auf diesem Weg. Jetzt muss auch die Wirtschaft nachziehen und das Innovationspotential der Frauen in der Technologiebranche stärker nutzen und bessere Rahmenbedingungen für Frauen schaffen.