Die vergangenen Corona-Jahre wurden in vielerlei Hinsicht als Brennglas der deutschen Herausforderungen der 20er und 30er Jahre bezeichnet. In zahllosen Bereichen sind die Rückstände, die sich in den letzten Jahrzehnten nach und nach aufgestaut haben, auf einmal deutlich geworden. Allen voran war die unzureichende Ausstattung von Behörden ein dauerndes Fokusthema. Die digitale Ausstattung der Mitarbeiter war ungenügend, um auch nur die wichtigsten Zulassungsprozesse aufrechterhalten zu können. Ab einem gewissen Krankenstand mussten Antragsteller mit massiver Zeitverzögerung rechnen, viele Hilfszahlungen konnten erst im Nachhinein auf Legitimität überprüft werden. Auch im Landkreis Landshut wurde das Personal mit einem Umfang an Aufgaben konfrontiert, der eine zeitgemäße und konstruktive Bearbeitung unmöglich gemacht hat. Zuletzt wurde der Hilferuf des Landrats von Dingolfing-Landau, Werner Bumeder, zur aktuellen Situation bei der Annahme von Geflüchteten aus der Ukraine laut. Unterstützung bei seinem Anliegen erhält er von der Bundestagsabgeordneten aus Landshut, Nicole Bauer. „Es ist vollkommen nachvollziehbar, dass der Landrat Bumeder sich um die Überlastung seiner Mitarbeiter sorgt und mehr Hilfe vom Bund fordert. Nicht nur das ausufernde Arbeitsaufkommen einiger Behörden, sondern auch der zunehmende Frust der Bürger über lange Wartezeiten ist für einen konstruktiven Staatsapparat eine Gefahr. Deshalb müssen wir in den kommenden Jahren konsequent unsere Bürokratie vereinfachen und die Digitalisierung der Behörden deutlich beschleunigen. Um den akuten Personalmangel im öffentlichen Dienst zu bekämpfen, muss der Arbeitsalltag in diesem Bereich deutlich attraktiver werden.“

Mit Blick auf die anstehende Tarifrunde im öffentlichen Dienst, in der es um die Gehälter von rund 2,5 Millionen Mitarbeitern geht, zeigte sich die Abgeordnete Bauer indes besorgt: „Wir müssen davon wegkommen, die Probleme immer nur mit zusätzlichem Geld lösen zu wollen. In den kommenden Jahren werden immer weniger Menschen auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Unsere Herausforderungen im öffentlichen Dienst werden wir langfristig nur lösen, wenn wir staatliche Prozesse verschlanken und den Bürgern mehr Selbstbestimmung ermöglichen. Hierbei braucht es auch den Reformwillen der Kollegen im öffentlichen Dienst, die tagtäglich das Land am Laufen halten.“