Bildtext: MdB Nicole Bauer und (v.l.) LsV Bayern-Vorstandsmitglied Tizian Klein, 2. Vorsitzender des LsV Bayern Claus Hochrein und Dieter Laufer

Bimbach. FDP-Bundestagsabgeordnete Nicole Bauer besuchte das Weingut Laufer, um sich von der aktuellen Lage der Winzer ein eigenes Bild zu machen und mit den heimischen Landwirten über die Landwirtschaftspolitik zu diskutieren.

Dieter Laufer, Leiter des Weinguts, hatte die Organisation „Land schafft Verbindung“ zu dem Termin eingeladen. Dass heuer aufgrund der Frostschäden ein eher schlechtes Weinjahr werden würde, bot den ersten Aufhänger: „Wir brauchen eine Risikoabsicherung in der zweiten Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik“, forderte Laufer. Bauer, Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft, erklärte, dass ihr bevorzugtes Modell auf einer steuerfreien Risikorücklage für landwirtschaftliche und auch handwerkliche Betriebe basiere. „Der Staat drückt die Verantwortung an die Versicherungen ab, aber die Landwirte können die horrenden Prämien oft gar nicht bezahlen“, monierte Bauer. Die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln zu gewährleisten sei aber definitiv Staatsaufgabe.

Mit den Zuschauern diskutiere Bauer lange über die in der Landwirtschaft zugelassenen Pflanzenschutzmittel. Der Unmut der Bauern entlud sich, als der „Green Deal“ der EU zur Sprache kam: er bringe die Landwirtschaft weiter in Bedrängnis, nachdem unter anderem die Hälfte aller Wirkstoffe der Pflanzenschutzmittel gestrichen werden sollen. Bauer meinte, dass schon alleine die Zulassungsverfahren für neue Pflanzenschutzmittel viel zu lange dauerten und zu allem Überfluss auch noch viele Vorurteile in der Bevölkerung zum Pflanzenschutz existierten. „Manche Politiker öffnen die Schere zwischen biologisch und konventionell immer weiter“, rügte Bauer, „dabei wird der Eindruck vermittelt, das eine sei gut und das andere böse.“ Dies stimme jedoch nicht, jede Form der Landwirtschaft habe ihre Daseinsberechtigung – und es sei nicht am Staat zu entscheiden, welche Form die „bessere“ sei: das könne der Verbraucher schon selbst entscheiden. Quotenvorgaben wie durch „Rettet die Bienen“, welches 30 % Biolandwirtschaft ab 2030 vorsehe, sei marktwirtschaftlich falsch und aus Umweltgesichtspunkten fragwürdig. „Auch ein Biobauer produziert Gülle und nutzt Pflanzenschutzmittel“, fasste es einer der Zuhörer zusammen.

Bauer bekannte sich zu regionalen Produkten: die beste Wertschätzung für den Landwirt vor Ort sei es, heimische und saisonale Produkte zu kaufen.