FDP-Bundestagabgeordnete Nicole Bauer und Landrat Peter Dreier trafen sich kürzlich zu einem Austausch über den viel diskutierten SuedOstLink.

Dreier kritisierte das intransparente Vorgehen bei der Netzausbau-Planung: Die Trasse des SüdOstLinks ist die einzige innerhalb der Bundesbedarfsplanung, die mit einem „H“ gekennzeichnet sei: Das bedeutet, dass hier auch ein Leerrohr vorgesehen ist, um die umgeschlagene Gigawatt-Zahl verdoppeln zu können. In seinen Augen ist dies nicht tragbar; denn mit einem Ausbau auf vier Gigawatt Leistung, statt der ursprünglich angedachten zwei Gigawatt, müsse auch der nötige Konverter, um den aus dem Norden transportierten Strom umzuwandeln, deutlich größer gebaut werden.  „Statt über sechs bis acht Hektar Flächenverbrach sprechen wir über 12 bis 15 Hektar. Noch dazu kommt der Standort am Kernkraftwerk Isar nicht mehr in Frage, die bereits vorhandene Verteilstruktur würde für diese Größenordnung nicht mehr ausreichen.“ Die Folge wären der Bau von Freileitungen vom KKI zum Verteilnetz und die deutlich höhere Flächenversieglung. „Die Last der Energiewende muss auf mehrere Schultern verteilt werden, nicht nur auf die Region Landshut“, fordert Dreier.

Bauer bestätigte, dass das Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG) in §8 Abs. 8 eine derartige Kennzeichnung für ein Leerrohr vorsehe und diese sogar im vordringlichen Bedarf sei, sprich die Umsetzung sogar prioritär behandelt werde. Das von der Bundesregierung beschlossene Netzausbaubeschleunigungsgesetz (NABEG) sehe dies so vor. Die Bundestagsabgeordnete sieht in dem Vorhaben wenig Sinn. „Wir müssen aber den Bürgern gegenüber ehrlich bleiben: ganz verhindern können wir weder Trasse noch Konverter“, erklärte sie. „Dennoch erwarte ich von der Bundesnetzagentur und von TenneT, dass uns ein ökologisch und sozial nachhaltiges Konzept vorgelegt wird.” Daher will die Abgeordnete bei der Bundesregierung nachfragen, warum die Region Landshut durch die Leerrohr-Kennzeichnung besonders belastet werden soll.