Die beiden FDP-Bundestagsabgeordneten Nicole Bauer und Uli Lechte besuchten den Landmaschinentechnikhersteller HORSCH Maschinen GmbH in Schwandorf, um sich ein Bild von den neuesten Technologien im Bereich der Landwirtschaft zu machen.

Michael Horsch, Leiter des Unternehmens, erklärte, dass man zunächst die Foodtrends der Zukunft betrachten müsse, um daraus abzuleiten, welche Maschinen es langfristig brauche: „In 40 Jahren schaut die Landwirtschaft ganz anders aus als heute.“ Überzeugt ist er auch davon, dass künftig noch mehr Fleisch gebraucht werde als heute, denn auch wenn es in hochindustrialisierten Ländern den Trend zur pflanzlichen Ernährung gebe, so steige doch der Fleischkonsum in den Schwellenländern stark an. Bauer drückte ihre Sorge aus, dass es vielleicht weniger der Ernährungslifestyle der Menschen als vielmehr die klimatischen und politischen Veränderungen seien, welche die Landwirtschaft nachhaltig verändern könnten. Sie forderte daher, dass sich die europäische und nationale Politik einen Zeitrahmen von mindestens 10 Jahren für eine gut strukturierte Landwirtschaftsstrategie und -politik setzen solle, anstatt immer nur in Legislaturperioden zu denken. „Landwirte brauchen für größere Investitionen Planbarkeit und Verlässlichkeit – das kann die Bundesregierung beim Tierwohl und den Stallumbauten definitiv nicht bieten!“, wetterte Bauer gegen das Landwirtschaftsministerium in Berlin. Horsch meinte, die EU-Agrarpolitik habe den bäuerlichen Betrieb erhalten wollen und das Gegenteil erreicht: „Die Eingriffe in das freie Unternehmertum beschleunigen das Höfesterben.“

Eine „Die Milch kommt aus dem Discounter“-Mentalität vieler Bürger sei auch ein Problem, merkte Lechte an. Die Landwirtschaft der Zukunft setze auch auf einen aufgeklärten Bürger, der bereit sei, für hochwertige Lebensmittel einen fairen Preis zu bezahlen. Doch auch die Technologie ist in der Landwirtschaft von Morgen von entscheidender Bedeutung: das Berufsbild des Landwirts werde nicht verschwinden, könne aber stark umstrukturiert werden, wenn erst einmal das „Internet der Dinge“ vollständig ausgebaut sei, so Horsch. Maschinen könnten bereits heute autonom die Äcker bestellen – doch leider gebe es gesetzlich noch keine Klarheit. So seien Feld und Straße juristisch gleichgesetzt, da beides öffentlich zugänglich sei. Hinsichtlich der Gesetzgebung hinke Deutschland hinterher, gab Horsch den Abgeordneten nach Berlin mit, denn während hierzulande Technik entwickelt und gebaut werde, sei der Einsatz selbiger nur im Ausland möglich.