FDP-Bundestagsabgeordnete Nicole Bauer besuchte den neu ins Amt gewählten Weihmichler Bürgermeister Hans-Peter Deifel. Besonders interessierte sich die frauenpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion für die Familiensituation in der Gemeinde. Deifel berichtete, dass die Kommune in Unterneuhausen eine neue Kindertagesstätte bauen wird. Problem dabei: die bürokratischen Fördervorschriften. Die Planungen dauern Jahre und die letzendliche Förderquote kann von Beginn an nicht zu hundert Prozent abgeschätzt werden. Eine Neuauflage eines Sonderinvestitionsprogramms durch den Freistaat ist dringend geboten. Bauer bestätigte, dass der Freistaat Bayern nicht einmal alle Gelder aus den Fördertöpfen der Bundesregierung abrufe. Dabei hätten viele Gemeinden Förderbedarf beim Bau vom Kitas.

Zur Umgehung von Weihmichl und Unterneuhausen sagte Deifel, dass im Moment Anregungen und Einwände der Bürger zur neuen Trassenführung der B299 behandelt würden. Die Erörterungstermine werden wahrscheinlich bis zum Jahresende stattfinden. Mit den Grundstücksbesitzern nehme man nun Kontakt auf, um niemanden zu übergehen. Bauer betonte dabei: „Mit den Landwirten muss es unbedingt einvernehmliche Lösungen geben.“ Anzustreben seien gerechte Quadratmeterpreise oder, im Idealfall, geeignete Ausgleichsflächen. Nach wie vor benachteilige das Steuerrecht Landwirte, die einen Teil ihrer Betriebsfläche verkaufen müssten: „Es mangelt an Reinvestitionsmöglichkeiten, die nicht direkt mit der Landwirtschaft zu tun haben“, erklärte Bauer. Ihre Vorstellung sei, dass die Einnahmen aus einem Flächenverkauf beispielsweise auch in Wohnungsbau investiert werden könnten, ohne dass eine besonders hohe Steuer dabei anfalle.

Zum Thema Wirtschaftsförderung meinte Deifel, die Gemeinde habe einen neuen Lebensmitteleinzelhandel (Penny) an Land gezogen, der jüngst eröffnet habe. So erlange die Gemeinde ein Stückchen mehr Lebensqualität. Ebenso berichtete Deifel auch vom wöchentlich stattfindenden Dorfmarkt in Unterneuhausen. Bauer lobte das Projekt: ihr liege besonders Direktvermarktung am Herzen, wofür sie sich auch in Berlin einsetze. Die Corona-Krise habe gezeigt, dass es für die Menschen wichtiger geworden sei, die Einkaufsmöglichkeiten vor Ort oder direkt beim Bauern zu nutzen oder sich die Lebensmittel gleich nach Hause liefern zu lassen. Diese neue Wertschätzung für Lebensmittel müsse gefördert und weiter ausgebaut werden.