FDP-Bundestagsabgeordnete Nicole Bauer und Kreisvorstandsmitglied der FDP Aichach-Friedberg, Peter Posch, besuchten kürzlich die Familie Riemensperger, die mit ihrer Landwirtschaft verschiedenste Beeren Beerensorten wie Heidelbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Aronia u.a. erzeugen.

Die aktuelle Corona-Situation stellt auch Mike Riemensperger vor große Herausforderungen: „Die Unterbringung der Saisonarbeiter gestaltet sich heuer schwierig“, erklärte er. Familie Riemensperger mietete dafür zusätzlich mehrere Häuser für die Unterbringung der Saisonarbeiter an. Am Betrieb achte man aber penibel darauf, dass die Hygienevorschriften eingehalten würden – umso mehr nach dem Vorfall im niederbayerischen Mamming. Bauer kritisierte den öffentlichen Umgang mit dem Gemüsebetrieb: „Die Politik hat schon geurteilt, bevor noch alle Fakten feststehen“, bemängelte sie. Selbst wenn während der Arbeitszeit alle Vorschriften eingehalten worden seien, könne man die Arbeiter nach Feierabend nicht auch noch kontrollieren, sondern nur an die Vernunft der Erntehelfer appellieren. Riemensperger pflichtete Bauer bei: „Wir sind Landwirte, keine Sittenpolizei!“

Trotz Corona habe sich der heimische Absatz an Obstprodukten gesteigert, konnte Maria Riemensperger berichten. „Regionale Produkte gewinnen gerade massiv an Wertschätzung und Bedeutung“, bestätigte Bauer. Diesen Trend will sie erhalten. Mike Riemensperger wünscht sich ebenfalls, dass diese Entwicklung anhält – warnte aber, dass europaweit nicht die gleichen Voraussetzungen für die Landwirte gälten. „Unser Hauptkonkurrent beim Beerenobst ist Polen, das weitaus geringere Mindestlöhne zahlt als wir“, betonte er. In seinem Betrieb würden die Saisonarbeiter fair entlohnt, aber das verteuere seine Produkte natürlich. Bauer sagte, dass die Bereitschaft der Bürger, für ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltige Lebensmittel zu bezahlen, auch bis zur Kasse im Supermarkt reichen müsse. Zudem brauche es aus ihrer Sicht vor allem auch EU-weit einheitliche Kriterien und Auflagen, beispielsweise ein europäisches Tierwohllabel, um die Landwirtschaft wettbewerbsfähig zu halten. Immer mehr nationale Auflagen und Verordnungen seien der falsche Weg.

Nach der Betriebs- und Plantagenbesichtigung stellte Nicole Bauer fest, dass es für die Kunden, die ihre Beeren selbst pflücken, eine willkommene Abwechslung ist, anstatt die Beeren im Supermarkt zu kaufen.

Der Hofverkauf und die Belieferung von Supermärkten ist die ideale Kombination im landwirtschaftlichen Zukunftsmarkt.

Regionale Produkte erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und sichern die nachhaltige und ökologische Zukunft unserer Natur.