Landshut. Die FDP-Bundestagsabgeordnete Nicole Bauer und die Landshuter FDP-Stadträtin Kirstin Sauter besuchten gemeinsam das renommierte Kinderkrankenhaus St. Marien in Landshut, um einen Einblick in die herausfordernde Welt der Kindermedizin zu erhalten. Die beiden Politikerinnen wurden vor Ort vom Geschäftsführer des Krankenhauses, Bernhard Brand, empfangen.

Während ihres Besuchs erhielten Bauer und Sauter eine ausführliche Führung durch das Kinderkrankenhaus, die Einblicke in alle Fachabteilungen des Krankenhauses, das Zentrum für integrative Medizin und Psychosomatik sowie das Sozialpädiatrische Zentrum bot. Dabei betonte der Geschäftsführer Bernhard Brand die bemerkenswert breite Qualifikationsstruktur der Ärzte. Diese sei notwendig, um die breite medizinische Versorgung der jungen Patienten im Krankenhaus sicherzustellen.

Hervorgehoben wurde auch die Tatsache, dass Kinderkrankenhäuser mit höheren Investitions- und Wartungskosten konfrontiert sind, da sie Patienten von nur 500 Gramm bis zu 100 Kilogramm behandeln. Beachtliche 60% der behandelten Kinder werden von ihren Eltern begleitet, was zusätzliche Betten in den Zimmern erfordert, um die Familien während der Behandlung unterzubringen.

Bernhard Brand unterstrich, dass die Gesamtsituation in einem Kinderkrankenhaus erheblich komplexer ist als in einem Krankenhaus für Erwachsene: „Nur um das Beispiel Blutabnehmen zu nennen. Ein Erwachsener streckt einfach seinen Arm hin und ihm wird Blut abgenommen. Einem Kleinkind muss hingegen oftmals lange zugeredet werden – das führt zu einer längeren Behandlungsdauert, erfordert aber auch Feinfühligkeit. Trotz dieser Komplexität steht bei uns immer die Qualität der Versorgung und die Nachhaltigkeit des Behandlungserfolges im Mittelpunkt.“

Auch über die Krankenhausreform, bei der Brand vielversprechende Ansätze des Gesundheitsministeriums sieht, wurde sich ausgetauscht. Der Geschäftsführer betonte die Notwendigkeit einer klaren Landesplanung. Dies erntete Zustimmung von Nicole Bauer, welche zusätzlich die Landesregierung zum Handeln aufforderte: „Der Verzug der Landesregierung schadet nur der gesundheitlichen Versorgung der Bürgerinnen, der Bürger sowie den Kleinsten in unserer Gesellschaft.“

Ein besonderes Anliegen war Nicole Bauer der Fortbestand der Frühchenstation auch über 2024 hinaus zu sichern. Ab kommendem Jahr tritt eine neue Regelung in Kraft, nach der jährlich mindestens 25 Frühchen mit einem Gewicht unter 1250 Gramm behandelt werden müssen um den Fortbestand der Station zu sichern.

Bauer und Brand plädierten beide für eine Anhebung der Gewichtsgrenze für Frühchen auf 2000 Gramm, da die aktuelle Grenze ebenfalls nur willkürlich gesetzt sei. Stadträtin Sauter unterstützte diese Forderung und warnte davor, dass die potenzielle Schließung der Frühchenstation am Landshuter Kinderkrankenhaus zu unzumutbar großen Entfernungen für betroffene Familien führen würde. Sie wies auf die emotionale Belastung der Eltern hin und auf die Gefahr der Unterversorgung, gerade im ländlichen Raum.

Bernhard Brand betonte zudem die seit über einem Jahrzehnt bestehende Herausforderung des Pflegefachkräftemangels und bemängelte, dass in dieser Angelegenheit bisher zu wenig unternommen wurde. Kirstin Sauter führte den akuten Mangel auf den Wegfall des Zivildienstes zurück, welcher in der Vergangenheit vielen Menschen die vielen schönen Seiten des Pflegeberufes nahegebracht hatte. Heute habe der Pflegeberuf leider ein nicht gerechtfertigtes negatives Image, bei dem dringend angepackt werden müsse. Diese dringende Notwendigkeit wurde auch von Bernhard Brand aufgegriffen: „Die Pflege ist ein besonders erfüllender Beruf, der sich zunehmend professionalisiert. Es werden neue Instrumente und Methoden zur Verfügung stehen, die dann der Pflege auch neue Aufgaben zuschreiben werden. Bei berufspolitischem Selbstbewusstsein der Pflege wird sich auch deren Image zunehmend verbessern“.

Bildtext: Nicole Bauer MdB (l.) und Stadträtin Kirstin Sauter (r.) zum Austausch mit Geschäftsführer Bernhard Brand (m.) im Kinderkrankenhaus St. Marien Landshut (Foto: Lorenz Hörmann)