Nördlingen. FDP-Bundestagsabgeordnete und Agrarexpertin Nicole Bauer folgte der Einladung des stellvertretenden Kreisvorsitzenden der FDP Donau-Ries, Robert Fenis, und sprach im Restaurant „Schlössle“ anlässlich der anhaltenden Bauernprotesten zum Thema „Landwirtschaft im Wandel“.

„Meine Herzensangelegenheit ist die Landwirtschaft“, erklärte Fenis zu Beginn der Veranstaltung und stellte die aktuelle landwirtschaftliche Situation im Landkreis Donau-Ries anhand der neuesten Zahlen vor. An der politischen Zuverlässigkeit mangele es und daher nehme nicht nur die Anzahl der landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe immer weiter ab, sondern gab es 1999 im Landkreis Donau-Ries insgesamt noch 3315 landwirtschaftliche Betriebe, sind es 2019 nur noch 2246. „Diese Zahlen verdeutlichen nicht nur die negativen Rahmenbedingungen durch die vergangene Politik, sondern unterstreiche das verloren gegangene Vertrauen und den zuversichtslosen Ausblick der Familienbetriebe in die bayrische und überregionale Landwirtschaftspolitik der Gegenwart. Gerade in  diesen postfaktischen Zeiten muss aber auch gegenwärtig eine Branche und deren Familien unterstützt werden, die beispiellos von mehrheitlich unsachlichen und zusammenhanglosen Vorurteilen am Pranger steht und damit leben und es aushalten müsse“, so Fenis weiter.

Die landwirtschaftlichen Betriebe verbindet in vielen Fällen eine über meist hundert jährige Geschichte, die mit Ihren Familien und Ihren wirtschaftlichen Grundlagen an Ihre regionalen Ausgangspunkte gebunden sind. Abschließend unterstrich Fenis, „Die landwirtschaftlichen Betriebe sind einer der großen Stabilitätsanker im ländlichen Raum und sorgen gerade durch viel persönliches gesellschaftliches und wirtschaftliches Engagement für Zusammenhalt und Unterstützung in den Dörfern und Städten.“

Bauer berichtete anschließend von ihrer Arbeit im Agrarausschuss und wie dort mit dem sensiblen Thema „Düngeverordnung“ umgegangen werde: der Antrag der FDP-Fraktion sei abgesetzt worden – was nichts anders als Desinteresse der Regierung ausdrücke. Außerdem habe Deutschland das Belastungsnetz an die EU gemeldet, nicht aber das Messnetz, das von der Wasserrahmenrichtlinie vorgegeben worden sei. Ihrer Ansicht nach muss der Fehler dringend behoben werden, um die Bauern aus der Schusslinie zu nehmen. Alle Probleme könne aber auch das repräsentative Netz nicht lösen: „Zur Realität gehört, dass es auch weiterhin nitratbelastete Regionen geben wird und Lösungen gesucht werden müssen“, meinte Bauer.

Dr. Mark Tanner, der OB-Kandidat der FDP Donau-Ries, kommentierte, dass die Politik eine überbordende Bürokratie erlassen habe, weswegen so viele kleine Betriebe schließen müssten. Dem Berufsstand der Landwirte das Leben schwer zu machen, obwohl diese große Leistungen bei der Landschaftspflege brächten, könne nicht angehen.

Bauer brach schließlich für die bayerischen Bauern eine Lanze: hierzulande würden die besten und qualitativ hochwertigsten Lebensmittel weltweit erzeugt – daher sei das Bashing unangebracht.