Deggendorf. Kürzlich fand die Wahlkampfabschlussveranstaltung der FDP Deggendorf unter dem Motto: „Herausforderungen und Chancen der Energiewende“ im neuen Firmengebäude der Karl Gruppe in Hengersberg statt. Mit der niederbayerischen FDP-  Bezirksvorsitzenden und Mitglied des Deutschen Bundestags Nicole Bauer diskutierten der FDP-Direktkandidat aus Freyung-Grafenau für die Bundestagswahl Muhanad Al-Halak sowie der Geschäftsleiter der Karl Gruppe Günther Karl. Moderiert wurde die Talkrunde vom Deggendorfer Ortsvorsitzenden Karl Hauser. Neben seinen Fragen wurde auch im Anschluss mit zahlreichen Gästen diskutiert und deren Anliegen zu der Thematik bei Getränken und Häppchen besprochen.

Zunächst ging es um die aktuelle Situation der Wasserkraft in Bayern. Günther Karl leitet das Familienunternehmen Karl Energie seit über 50 Jahren und kaufte bereits das erste firmeneigene Wasserkraftwerk und erweiterte dabei die Geschäftstätigkeit um den Bereich Energie. Karl kritisierte besonders die überbordende Bürokratie, welche den Ausbau der erneuerbaren Energien erschwere. „Unsere Baukosten steigen, wir sind dadurch vom Ausland abhängig und auch die Auflagen werden immer mehr. Wer soll das in Zukunft bezahlen?“. Statt immer mehr Verbote müsse der Weg in eine Zukunft des Technologie-Mix geebnet werden, auch im Bereich Energie betonte Karl.

Zur Energiepolitik der FDP äußerte sich MdB Bauer und prangerte die aktuelle Fokussierung auf nur wenige Technologien an. „Um die Energiewende und das Ende des Atomstroms in Deutschland vernünftig bewältigen zu können brauchen wir Technologieoffenheit statt Ideologie. Unser Ziel muss es sein, durch den Ausbau des Niedrig- und Mittelspannungsnetzes sowie die Berücksichtigung aller Energiequellen wie Wasserkraft, Gaskraft und Biogasanlagen ein intelligentes Stromnetz zu schaffen, die Netzstabilität zu erhalten. Zugleich werden wir Energiepolitik stärker als bisher europäisch denken!“, gab Bauer zu bedenken. Im Vordergrund steht dabei stets der Dreiklang aus Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Flexibilität beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Zudem muss die Stromsteuer auf ein EU-Mindestmaß gesenkt und die EEG-Umlage schrittweise abgeschafft werden. Dafür sei ein klares Handeln der Politik und das Schaffen entsprechender Rahmenbedingungen notwendig.

Al-Halak plädierte ebenfalls für die Bezahlbarkeit des Stroms in Zukunft. „Die FDP möchte Umlagen, Steuern und Abgaben im Bereich der Energie reformieren. Die Energiewende darf nicht auf den Rücken des Mittelstands und den Bürgerinnen und Bürgern unseres Landes ausgetragen werden“, betonte Al-Halak.

Zum Ende der Veranstaltung konnte Bauer noch eine gute Nachricht für eine Technologie der Zukunft Wasserstoff übermitteln. Mit Pfeffenhausen bekommt Niederbayern das erste nationale Wasserstofftechnologieanwenderzentrum. „Ich begrüße die Entscheidung und freue mich, dass Niederbayern damit eine unglaubliche Chance erhalten hat- weitere können bald folgen“, resümierte Bauer.